In einer kleinen Serie berichte ich über den Aufbau eines Musikplayers auf Bases eines Raspberry Pis. Herzstück eines solchen Players und auch anderer Musikabspieler ist eine saubere Musikbibliothek mit Covern und vollständigen Tags, da die Medienserver die Inhalte automatisch durchsuchen und in ihre Datenbanken einordnen. Nach kurzer Recherche bin ich auf Bliss gestoßen, ein Ordnungsserver, der ein interessantes Konzept verfolgt.

Bliss-Übersichtsseite

Bliss (www.blisshq.com) ist keine eigenständige Software die man bei Gelegenheit aufruft sondern wurde so entwickelt, dass sie dauerhaft auf einem Server oder Storage läuft. Dabei durchsucht es dann kontinuierlich die Musikbibliothek.

Zahlreiche Regeln zur Bewertung der Musikdateien stehen zur Verfügung.

Und dann? Das hängt von Rules ab, die eingerichtet werden. Bliss prüft die Musikdateien auf ihre Übereinstimmung mit den Regeln und klassifiziert die Dateien dann entweder als compliant oder non compliant (übereinstimmend oder nicht-übereinstimmend). Für Dateien, die nicht übereinstimmen, können Aktionen, die den Zustand dann reparieren, manuell oder automatisch durchgeführt werden.

Möchte man zum Beispiel seine Musikbibliothek massenweise neu sortieren, macht natürlich eine Regel zur Umbenennung nur dann Sinn wenn die Dateien, die der Pfad- und Dateinamenvorgabe nicht entsprechen, automatisiert unbenannt und verschoben werden.

Ursprünglich kommt Bliss wohl daher, Dateien mit Covern auszustatten. Man kann sehr komfortabel die Dateien dahingehend untersuchen, ob Cover vorhanden sind und welche Größe und welches Format diese besitzen. Nicht erlaubte Formate wie .bmp oder .tif können angegeben und automatisch konvertiert werden. Für mpd oder Windows sehr praktisch kann sichergestellt werden, dass Bilder aus eingebetteten Tags auch im Ordner als folder.jpg vorhanden sind. Bliss prüft auch umgekehrt und stellt sicher, dass Cover eingebettet und im Ordner vorhanden sind.

Theoretisch kann Bliss auch selbständig Cover zuordnen, aber nur, wenn es eine Verbindung mit einem Musikdienst wie discogs oder MusicBrainz hergestellt hat. Nach welchen Kriterien das passiert, konnte ich noch nicht herausfinden. Wenn es jedoch passiert ist, können die Cover recht einfach dem Album zugeordnet werden. Wenn es nicht klappt, können Bilder hochgeladen oder über die Google Bildersuche ausgemacht werden.

Dieses Album wurde gleich mehrfach online gefunden und ein Tippfehler ausgemacht.

Grundsätzlich kann Bliss die eigene Musikbibliothek sauber und kongruent halten. Dabei greift es auch auf Onlinedatenbanken zurück und untersucht, ob Alben vollständig sind (Integrität) oder ob alle Informationen in Form von Tags vorhanden sind und mit der Datenbank übereinstimmen.

Bliss ist nicht kostenlos, wird allerdings nach einem interessanten Konzept berechnet. Jede Anpassung einer Datei, also jede Reparatur ist ein Fix. Bezahlt wird nach Fixes, die ersten 100 sind frei, für weitere gibt es Pakete oder die Lizenz in der man unbegrenzt Reparaturen frei hat.

Cover können recht einfach gefunden und eingebettet werden.

Es mag sein, dass es Nutzer gibt, die mit wenigen hundert Fixes auskommen, allerdings habe ich eine über Jahrzente gewachsene Bibliothek und die 100 freien Fixes waren binnen Minuten aufgebraucht. Trotzdem kann ich die unlimited Version empfehlen, denn die Software funktioniert tadellos.

Für diesen Artikel wurde uns eine unlimited-Lizenz von Bliss zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!